Der Fragwürdige Umfragebogen

Eigentlich sollte diese Seite ja neutral sein. In Falle des neuen Fragebogens der Aktionsgemeinschaft braucht’s vielleicht ein bisschen kritische Betrachtung, um die Neutralität wieder herzustellen. Hier also ein paar Anmerkungen, damit jeder und jede wissen, was sie da unterschreiben.

AussageAnmerkung
… für die Umwandlung bestehender Parkplätze in ein platzsparendes, freundliches ParkhausDer Zentralparkplatz hat aktuell 180 Parkplätze. Hinzu kommen ca 60 Parkplätze am Hallenbad und 50 Parkplätze über der Parkgarage, macht knapp 300 Parkplätze. Laut Bürgermeister und Aktionsgemeinschaft benötigen wir weitere 300 Parkplätze, macht also insgesamt 600. Dazu müsste man das gesamte Areal mit einer weiteren Parketage versehen. Platz wird damit erstmal nicht gespart. Würde man die Plätze nur auf dem Areal des Zentralparkplatzes unterbringen, benötig man ein Parkhaus mit 3-4 Ebenen. Möchte man noch von anderswo – etwa vom Stadtplatz – Parkplätze umsiedeln, sind es 4-5 Ebenen. Beschränkt man sich auf einen Teil des Areals, werden es 7-10 Ebenen.
Dabei ähneln die Pläne sehr dem Parkhaus am Bahnhof – nur größer.
Wer hier zustimmt, stimmt also nicht einem freundlichen sondern vor allem einem recht großen Parkhaus zu.
… für mehr Grünflächen durch den Ersatz kaputter und dringend zu fällender Bäume im Verhältnis 1:2Dagegen ist ja im Prinzip nichts zu sagen. Bürgermeister und Verwaltung haben allerdings mehrfach betont, dass gerade die Kirschen der Kirschblütenallee kaputt und zu fällen sind. Dafür sind irgendwo an Straßen und Häusern Bäume eingeplant. Meist Bäume, die auf Parkgaragen stehen.
Wer hier zustimmt, stimmt letztlich für das Ende der Kirschblütenallee.
… für den Erhalt der Baumallee an der Luitpoldallee und der ehemaligen Konrad-Adenauer-StraßeDa kann man ja nun wirklich nicht dagegen sein. Allerdings von welcher Allee, die erhalten werden soll, ist hier die Rede? An der Luitpoldallee ist der größte Teil der Bäume gefällt und vom traurigen Rest sind viele bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Von Allee kann man schon lange nicht mehr reden.
Das soll erhalten werden?
Und was ist die Allee an der „ehemaligen Konrad-Adenauer-Straße.“ Das ist der Weg vom Stadtplatz entlang der Schule zur Innstraße. Hier gibt es am Ende eine Reihe von Großbäumen, deren Erhalt zum Glück noch niemand in Zweifel gezogen hat.
… für die Schaffung von zentrumsnahen Wohnraum, der Sicherung der Nahversorgung und der ärztlichen VersorgungGeplant sind im Siegerentwurf ca. 6.000qm Wohnfläche. Sie sollen das ganze Vorhaben finanzieren. Das bedeutet, dass von der Norma bis zur Schule Wohngebäude mit teurem Wohnraum entstehen. Damit wird gegen die Vorschläge des ISEK und des Flächennutzungsplans eine Grünfläche zwischen Inn und Innenstadt für Generationen verhindert.
Wer hier zustimmt, stimmt auch für die dauerhafte Trennung von Altstadt und Inn.
Wieso nun 80 Wohnungen einen Nahversorger und eine ärztliche Versorgung sichern, wäre noch zu erklären. Der geplante Nahversorger wird jedenfalls ein großer Supermarkt mit viel neuem Verkehr und vielen zusätzlichen Parkplätzen. Er soll an der Innstraße liegen, damit die Kundinnen und Kunden mit dem Auto schnell hin- und schnell wieder wegkommen.
… für die Verkehrsberuhigung am Stadtplatz durch die Reduzierung auf eine FahrspurKlingt gut, sagt aber nicht viel. Welche Fahrspur soll entfallen, die in der Sonne oder die im Schatten? Warum beruhigt das den Verkehr? Läuft der Verkehr derzeit nicht ohnehin nur über eine Spur? (Die andere Spur dient nur der Zufahrt zu Parkplätzen.) Entfallen damit also auch die Parkplätze?
Tatsächlich geht es bei dem Fragebogen nur um eins: Die Rechtfertigung eines riesigen Parkhauses. Alle übrigen Punkte sind Lockmittel, um den ersten Punkt besser aussehen zu lassen. Wer also den Fragebogen unterschreibt, stimmt für ein großes Parkhaus. Alles andere ist bestenfalls Dekoration.

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